Mit dem Aufbau des Gerüstes beginnt die Fortsetzung der Kirchenrestaurierung. In den nächsten Wochen werden Wände und Gewölbe wieder so gestaltet, wie es der Baumeister Conrad Wilhelm Hase im 19. Jahrhundert ausgeführt hatte. Nach 60 Jahren weißer Wände kommt nun die farbige Gestaltung zurück. Wenn Sie die Arbeiten finanziell unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Spende an den Verein zur Erhaltung der Stiftskirche Bassum e.V., IBAN DE31 2915 1700 1310 1572 17.
Am Pfingstsonntag wurde der neue Kirchenvorstand in einem Gottesdienst in der Stiftskirche von Pastor Florian Schwarz in sein Amt eingeführt.
Dem neuen Kirchenvorstand gehören an (von links): Herbert Wiemken, Ina Rapelovski, Wilhelm Bäker, Sigrid Holtz, Knut Laemmerhirt, Renate Klein, Waltraud Israel, Thorsten Runge, Bjarne Altenburg und Alexander Grosser
Am Pfingstsonntag wurde in einem festlichen Gottesdienst der alte Kirchenvorstand verabschiedet. Der Gottesdienst wurde von Pastor Florian Schwarz gestaltet.
Auf dem Foto abgebildet sind von links: Helmut Schaffer, Ina Rapelovski, Sigrid Holtz, Knut Laemmerhirt, Renate Klein, Georg Vogt, Waltraud Israel, Bernd Bokelmann, Thorsten Runge, Alexander Grosser, Bjarne Altenburg, Claudia Schröter, Pastor Florian Schwarz, Maren Deunert. Es fehlen: Elke Redenius-Rehling und Dr. Sandra Westphal
im angefügten Dokument finden Sie das Ergebnis der Kirchenvorstandswahl vom vergangenen Sonntag. Wir danken sehr herzlich für eine Verdopplung der Wahlbeteiligung. Wir nehmen dies als starke Unterstützung war.
Julius Henckel (5. von links) ist der neue Pastor in der Kirchenregion Bassum-Nordwohlde-Sudwalde. Am Sonntag wurde er im Rahmen eines Festgottesdienstes von Regionalbischof Friedrich Selter in der Bassumer Stiftskirche zum Pastor ordiniert. Anschließend gab es einen Empfang mit Gemeindemitgliedern und geladenen Gästen bei sommerlichem Wetter vor dem Gemeindehaus. Der 30-Jährige wird künftig einen Teil von Bassum und Sudwalde seelsorgerlich betreuen.
Das Pfarramt unserer Kirchenregion Bassum-Nordwohlde-Sudwalde ist wieder komplett. Am 1. August hat Pastor Julius Henckel seinen Dienst begonnen. Der 30-Jährige hat seine Ausbildung im Sommer mit dem zweiten Staatsexamen abgeschlossen. Nun freut er sich auf seine erste Pfarrstelle. Welche Arbeitsschwerpunkte er setzen wird, kann Julius Henckel noch nicht sagen. „Ich möchte erstmal die Menschen und die Region kennenlernen“, sagt er. Derzeit wohnt der junge Pastor zusammen mit seiner Frau noch in Weyhe. Mittelfristig werden beide aber in das Bassumer Pfarrhaus, in dem einst Pastor Straatmann gewohnt hat, einziehen. Das Haus wird in den kommenden Monaten noch renoviert. „Ich freue mich sehr auf die Begegnungen mit den Menschen. In meiner Arbeit als Pastor kann ich sie in unterschiedlichen Lebenssituationen begleiten“, erklärt Henckel. Er möchte mit den Menschen wieder mehr über den Glauben ins Gespräch kommen. „Ich habe das Gefühl, dass wir viel zu wenig darüber sprechen“, so der Pastor. Er sieht Kirche als einen Ort, an dem sich ganz unterschiedliche Menschen begegnen.
Rund 35 Jahre war Wiardus Straatmann Pastor in der Kirchengemeinde Bassum. Im Rahmen eines Festgottesdienstes wurde er jetzt durch Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder von seinen Aufgaben entpflichtet und in den Ruhestand verabschiedet. Im Anschluss hatte der Kirchenvorstand einen Empfang organisiert. Bei schönem Wetter fand dieser vor dem Gemeindehaus statt.
„Gehen Sie nicht so schnell wieder!“ Das hat er am Anfang oft gehört. Und hat es befolgt. Über 35 Jahre lang war Wiardus Straatmann Pastor in Bassum. Aus gesundheitlichen Gründen ist er jetzt in den vorzeitigen Ruhestand gegangen. Als er am 16. August 1987 als Pastor auf Probe in unsere Gemeinde kam, hätte er es sich niemals vorstellen können bis zum Ruhestand zu bleiben. „Ich hatte anfangs große Zweifel an meiner Eignung als Pastor. Außerdem fand ich Bassum damals hässlich. Es gab noch zwei Bundesstraßen die quer durch den Ort führten. Wie schön Bassum eigentlich ist, habe ich später gemerkt. Durch unsere Kinder, sie haben uns hier verankert“, sagt Straatmann. Auf die Frage was er in seiner Dienstzeit am liebsten gemacht hat, hat er eine ganz klare Antwort. „Gottesdienste, den Frauenkreis und die verschiedenen Angebote mit Kindern.“ Was viele nicht wissen: Die Idee des heute erfolgreich laufenden Mütter-Kinder-Zentrums entstand damals im Wohnzimmer seines Pfarrhauses. Für Wiardus Straatmann ist der Bassumer gesegnet. „Es gibt so viele Schätze hier. Das wundervolle Ensemble von Stift und Stiftskirche, die Freudenburg, die zahlreichen Dörfer die das Leben hier prägen und das große Angebot an Vereinen.“ Natürlich hat Wiardus Straatmann in den über drei Jahrzehnten seines Dienstes viele Veränderungen erlebt. Früher gab zum Beispiel große Konfi-Gruppen mit 35 bis 40 Jugendlichen. In der Region gab es mal sechs Pfarrstellen, heute sind es nur noch drei. Die letzte Diakonin ist vor zehn Jahren in den Ruhestand gegangen. Natürlich ist die Gemeinde von den Mitgliederzahlen auch geschrumpft. „Die Kirche muss sich endlich bewegen, dass wir wieder mehr theologischen Nachwuchs bekommen. Das Studium müsste drastisch verändert werden und nicht länger als fünf Jahre dauern. Für mich ist Pastor immer noch ein schöner Beruf.“ Bassum ist für den Geistlichen eine Gemeinde und ein Ort in dem man lange bleiben kann. „In der Kirchengemeinde gibt es ein gut funktionierendes Team von Haupt- und Ehrenamtlichen. Hier ist vieles möglich“, so Straatmann. Wenn er an die vergangenen 35 Jahre zurückdenkt, dann ist er froh, dass seine Ehefrau Bettina in der ganzen Dienstzeit an seiner Seite geblieben ist. Den Pfarrberuf und die Familie zu vereinbaren war oft nicht leicht. Trotzdem sind ihm die vielen schönen Familienfeiern im Pfarrhaus und Pfarrgarten in Erinnerung. Froh ist Wiardus Straatmann über die vielen Erlebnisse und Begegnungen in Bassum. „Ich bin froh hier in Bassum geblieben zu sein“, sagt er zusammenfassend. Ob er in seinem Ruhestand nochmal irgendwo predigen wird, kann Wiardus Straatmann noch nicht sagen. „Meinen Talar habe ich von meiner Tante Eti geschenkt bekommen, den werde ich nicht wegwerfen“, sagt er.
Im Ruhestand werden Wiardus und Bettina Straatmann in Schorlingborstel wohnen. Nicht mit umziehen werden allerdings zwei Bücherschränke mit Kruzifix und ein passender Schreibtisch des pommerschen Bildschnitzers Max Uecker. Sie waren für seinen Großvater zu Beginn seiner Pastorenzeit in Hoyerhagen gefertigt worden und sind dann über seinen Patenonkel, Pastor Johannes Janssen aus Heiligenloh, in sein Arbeitszimmer nach Bassum gekommen. Die Möbel gehen jetzt in das Museum am Steintor in Anklam. Anklam ist die Geburtsstadt von Max Uecker.
Um Zukunft geht es derzeit viel in kirchlichen Debatten, und auch die Bibel steckt voller Geschichten von Aufbrüchen. Die Dreifaltigkeitsgemeinde in Neubruchhausen feierte jetzt das Jubiläum eines solchen Aufbruches. Die 1972 neu erbaute Kirche ersetzte eine alte Fachwerkkapelle aus dem frühen 17. Jahrhundert. Eine Sanierung erwies sich seinerzeit als nicht praktikabel. Entsprechend groß waren Enttäuschung und Distanz gegenüber dem Neubau. Der ist jetzt ein halbes Jahrhundert alt. Über Bilder von Kirche, offene Räume und das Aushalten von Spannungen sprach Regionalbischof Friedrich Selter in seiner Predigt.
„Die Geschichte kennen die meisten von Ihnen besser als ich“, so der Regionalbischof. Mit dem Abriss der alten Kapelle seien Gefühle der Trauer und Empörung für viele verbunden gewesen, vielleicht noch bis heute. Weil Menschen über 350 Jahre, etwa 12 Generationen lang mit der Kapelle Erinnerungen und Emotionen verbunden haben. „Weil dort gebetet und gesungen worden war, Kinder getauft, Jugendliche konfirmiert, Ehen geschlossen und Trauerfeiern begangen worden waren“.
Da habe es der heutige moderne Kirchenbau der 70er Jahre des Architekten Schulze-Herringen nicht leicht gehabt, erinnerte der Regionalbischof an spöttische Zeilen, mit denen der Neubau seinerzeit beschrieben wurde. Dissens gab es vor allem um den als Stilbruch empfundenen Einbau der aus der alten Kapelle übernommenen Elemente: Schnitzaltar und Kanzel. „Vor der dem Eingang gegenüberliegenden Wand ist der alte Schnitzaltar aufgestellt, dessen Gestalten mich grüßten, als ob sie Heimweh hätten nach ihrer alten Behausung. Überhaupt ist es meines Erachtens eine Stilwidrigkeit, die alten Stücke der abgebrochenen Kapelle in diesen hochmodernen Bau zu stellen“, so die damals formulierten Vorbehalte. Friedrich Selter greift sie auf. „Diese Empfindungen sagen etwas aus über das damalige Bild von Kirche, die als Raum mit sakraler Ausstrahlung und ausschließlich für Gottesdienst und Andachten gebaut und gedacht wurde. So ein Raum ist die Dreifaltigkeitskirche nicht“, betont er. „Sie gibt in ihrer Schlichtheit wenig vor und lässt dadurch viel Raum für sehr verschiedene Erfahrungen. Sie ist offen für unterschiedliche Nutzungen und die Weite der Gedanken. Sie ist in ihrer Architektur radikal geerdet und verweist zugleich, indem hier Gottesdienste gefeiert werden, weit über sich und unsere Welt hinaus.“
Gerade die alten Prinzipalstücke an diesem Ort empfinde er als gelungen, geradezu wegweisend, so der Regionalbischof. „Heute sind wir es viel stärker gewohnt, Gegensätzlichkeiten zusammenzudenken, wir empfinden den spannungsreichen Kontrast unterschiedlicher Genres als anregend. Der Raum wird gerade mit diesen stilistischen Spannungen anschlussfähig an unsere Zeit und Lebenswirklichkeit, die doch von so vielen Gegensätzen geprägt ist. Darüber hinaus ist die Überführung der alten Prinzipalstücke eine charmante Verbeugung vor der Geschichte der alten Kapelle und der biographischen Verbindungen vieler Menschen zu diesem Altar und dieser Kanzel“.